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Feuerlöscher
Feuerlöscher dienen zur wirksamen Bekämpfung von Entstehungsbränden. Das bedeutet, dass nur kleine und in der Entstehung befindliche Brände erfolgreich gelöscht werden können. Jeder Feuerlöscher ist ohne besondere Kenntnisse zu bedienen, es genügt völlig, die aufgedruckte Gebrauchsanweisung zu befolgen. Zur eigenen Sicherheit ist es ratsam, wenn Sie sich frühzeitig mit der Bedienung der Ihnen zur Verfügung stehenden Feuerlöscher vertraut machen, denn im Ernstfall muss alles sehr schnell gehen.
Auch sollten Sie sich davon überzeugen ob ihr Feuerlöscher für die bei Ihnen vorhandenen brennbaren Stoffe geeignet ist. Auf dem Feuerlöscher sind Piktogramme für die Eignung der verschiedenen Brandklassen aufgedruckt.
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Einteilung der Brandklassen
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Brandklasse A
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Brandklasse B
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Brände fester Stoffe, haupsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen z.B. Holz, Papier, Stroh, Textilien, Kohle, Autoreifen
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Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen z.B. Benzin, Benzol, Öle, Lacke, Teer, Äther, Alkohol, Stearin, Paraffin
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Brandklasse C
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Brandklasse D
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Brände von Gasen z.B. Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Erdgas, Stadtgas
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Brände von Metallen z.B. Aluminium, Magnesium, Lithium, Natrium, Kalium und deren Legierungen
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Brandklasse F
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Seit Januar 2005 gibt es die neue Brandklasse F. Diese steht für Brände von Speiseölen/ - fetten in Frittier- und Fettbackgeräten.
Diese Brände gehören grundsätzlich zur Brandklasse B, aber auf Grund der besonderen Gefahren und Eigenheiten dieser Brände wurde hierfür eine eigene Brandklasse geschaffen.(Ein offizielles Piktogramm für diese Brandklasse gibt es noch nicht)Brände von Speiseölen und Speisefetten (siehe DIN V 14406-5)
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Grundsätzlich ist Wasser ein ideales Löschmittel. In über 94% der Löscheinsätze wird Wasser verwendet. Wasser ist einfach und in großen Mengen verfügbar. Reines Wasser ist allerdings nur für Brandklasse A geeignet.
Mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeiten (z.B. Benzin - Brandklasse B) können im Brandfall nicht mit Wasser bekämpft werden. Es besteht sogar die Gefahr einer Brandausbreitung. Die Flüssigkeiten haben eine geringere Dichte als Wasser und schwimmen somit auf dem Wasser.
Mischt man Wasser mit Schaummittel zu Löschschaum, so ist es möglich, diese Brände zu bekämpfen. Durch die gebundene Luft ist die Dichte des Löschschaum sehr gering, und der Schaum legt sich über die brennbare Flüssigkeit.
Bei Bränden mit sehr hohen Temperaturen (z.B. Magnesium - Brandklasse D) ist Wasser aber das völlig falsche Löschmittel - egal mit welchem Zusatz. Wasser ist eine Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff (H20). Bei diesen hohen Temperaturen spaltet sich die Verbindung. Der Sauerstoff aus dem Wasser reagiert mit dem Magnesium und es wird leicht entzündlicher Wasserstoff freigesetzt der mit Luft ein explosives Gasgemisch bildet (Knallgas).
Ihr Feuerlöscher zuhause ist üblicherweise mit ABC-Pulver gefüllt, welches, wie der Name schon sagt, für Brandklasse A, B und C geeignet ist.
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Eignung von Feuerlöschern für die verschiedenen Brandklassen
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Kurzbezeichnung
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Pulverlöschermit Glutbrandpulver |
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Pulverlöschermit Metallbrandpulver |
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Pulverlöscher
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CO2-Löscher
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Wasserlöscher
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Schaumlöscher
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Zur Brandklasse F
Pulver- und CO2-Löscher können nicht sinnvoll angewandt werden, da nach Abnahme der Löschmittelkonzentration das Brandgut meist wieder Feuer fängt. Beim Einsatz eines ABC Pulverfeuerlöscher muss man den Löschmittelschaden durch das Pulver in Kauf nehmen. Das zweite Problem ist die Gefahr des Siedeverzuges bei herkömmlichen wässrigen Löschmitteln (sowohl Wasser als auch Schaum), die allseits bekannte "Fettexplosion".
Zur Fettexplosion kommt es, wenn ein flüssiges wässriges Löschmittel ins heiße Fett eingebracht wird und in diesem absinken kann. Daher verbieten sich Wasser- und auch normale Schaumlöscher, da dort meist ein maßgeblicher Teil des Löschmittels flüssig abgegeben wird. Bei Feststoffbränden mag dies positiv sein, bei brennenden Flüssigkeiten egal - bei brennendem Fett jedoch kann es schnell zum Problem werden.
Nach neueren Erkenntnissen sind Löschdecken zum Löschen von Fettbränden - dafür wurden sie in der Vergangenheit in Küchen häufig vorgehalten - nur bedingt geeignet: die deutsche BGN (Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten) hat bei Aventis im Industriepark Höchst Versuche zum Löschen von Fettbränden durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Feuerlöschdecken (Wolle, Baumwolle, Glas-, Nomex- und Kevlargewebe) nur bedingt geeignet sind, da sie durch das hohe "Hitzepotenzial" durchbrennen können. Vermutlich kondensierten in den Decken die heißen Fettdämpfe und sorgen für eine Entzündung der Decken (Dochteffekt). Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, dass auch andere, in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene Löschmittel, z. B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.
Bei den in Fettbrandlöschern enthaltenen Löschmitteln wird durch Verseifung die brennende Flüssigkeit gelöscht und eine Sperrschicht über dem Öl oder Fett gebildet, hierdurch wird die Aufnahme von Sauerstoff unterbunden, zugleich kühlt das Löschmittel die brennende Flüssigkeit unter die Selbstzündungstemperatur herunter und verhindert somit ein erneutes Aufflammen des Brandes.
Die Eignung für das Löschen von Speiseöl- und Speisefettbränden ist auf dem Löscher angegeben. (Brandklasse "F").
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Richtige Anwendung eines Feuerlöschers
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Windrichtung beachten, immer mit dem Wind vorgehen, von unten in die Glut, nicht in die Flammen spritzen, dabei genug Abstand halten, damit die Pulverwolke möglichst den gesamten Brand einhüllt. Unbedingt stoßweise löschen.
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Flächenbrände von vorne und von unten ablöschen, nicht von hinten oder oben, immer das Brandgut, nicht die Flammen löschen.
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Bei Tropf- oder Fließbränden von oben (Austrittstelle) nach unten (brennende Lache) löschen.
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Bei größeren Entstehungsbränden mehrere Feuerlöscher gleichzeitig und nicht nacheinander einsetzen.
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Auf Rückzündung achten, Brandstelle nicht verlassen, sondern beobachten.
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Nach der Benutzung des Feuerlöschers, diesen auf keinen Fall wieder an seinen angestammten Platz verbringen, sondern sofort wieder füllen lassen.
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